Dass zwischen Unternehmen oder auch zwischen einer Bank und einem Sparer/Kreditnehmer Zinsen und Zinseszinsen verrechnet werden, finde ich OK. Das ist nun einmal der Preis dafür, dass jemand sein Geld herborgt und vielleicht nicht wiedersieht. Dadurch wird im Allgemeinen die Geldmenge nicht erhöht; nur wenn Banken bei der Kreditgewährung Geld schöpfen, kommen wir in dieses Problem hinein. Wenn frisch geschöpftes Geld schon mit Zinsen beaufschlagt ist, wird das System instabil; es tendiert nicht mehr zu einem Gleichgewicht, sondern ins Unendliche.
Die von bellou erwähnte Monetative ist da ein guter Ansatz.
Ein Wiedereinführen der Golddeckung ist auch einer. Dann passiert Geldschöpfung nur noch in den Goldminen, und dieser Zuwachs ist gering gegenüber dem bereits lagernden Gold. Leider sind die Goldminen ungerecht verteilt, aber das ist gar nicht das größte Problem. Mehr noch würde fehlen, dass das Geldmengenwachstum dann nicht dem Wirtschaftswachstum angepasst werden kann. Für intelligente Lebewesen wäre das ein rein rechnerisches Problem. Hamma halt einmal Inflation und einmal Deflation der Löhne und Preise. Die Mehrheit der Menschen hat aber ein psychisches Problem mit einer Deflation, sobald sie sie am Gehaltszettel sieht.
Szenario A: Die Hälfte der Menschen bekommt eine Gehaltserhöhung um 25%, Du bist leider nicht dabei. Die Preise steigen um 12,5%.
Szenario B: Du erleidest gemeinsam mit 50% der Menschen eine Gehaltskürzung mit dem Faktor 100/125 (=-20%). Die Preise fallen um 10%.
Rechnerisch egal, aber die meisten wollen lieber eine Preissteigerung als eine Gehaltskürzung. Deswegen sagt man heute, eine moderate Inflation von 2% pro Jahr ist besser als völlige Preisstabilität.