Danke für die netten Rückmeldungen - da darf ich jetzt nicht nachlassen.
Das Spiel gegen Oberösterreich war vom Ergebnis her nicht zufriedenstellend, aber lasst uns von vorne beginnen. Schon vor dem Spiel war klar, dass OÖ eine deutlich stärkere Defensive als Wien hat. Andererseits fiel es den Oberösterreichern in den ersten Partien schwer, selbst Tore zu schießen. Wir mussten nicht davon ausgehen, dass sie das gerade gegen uns lernen würden. Deswegen diskutierten wir zwei Strategien, eine defensivere und die bereits zweimal bewährte offensive Variante. Die defensive Variante hätte ziemlich sicher ein enges Ergebnis gebracht, wahrscheinlich sogar ein Remis. Bei der offensiven Variante war das Ergebnis offener. NÖs Teamchef rs1 entschied sich schließlich wieder für eine 3-5-2-Aufstellung mit offensiv starken Spielern - wissend, dass in dieser Variante viel davon abhing, in welcher Halbzeit OÖs Teamchef Csabalino seine einzige starke Taktik auspacken würde. Es war eine Art von Schere - Stein - Papier, und schon in der ersten Minute des Matchs sah man: Der Gewinner hieß Csabalino.
Für jede Mannschaft wäre es angenehmer gewesen, in der ersten Halbzeit vorzulegen. In diesem Fall war OÖ am Drücker. Zwar konnte die Mannschaft, obwohl sie ihre beste Taktik ausgepackt hatte, nur 4 Torchancen herausspielen, doch Stürmer Heiko Heinrich hatte einen Traumtag und versenkte dreimal den Ball im Tor. Ja muss dem Mann denn gerade gegen uns der Knopf aufgehen?! Es war zum Haareausraufen. Bei 0:3 zur Pause konnte nur noch eines helfen: eine Aufholjagd wie zuletzt gegen Wien. rs1 tobte in der Kabine und brachte 3 frische Spieler, darunter die Debütanten Petrat und Roberts. Csabalino auf der anderen Seite erfreute sich eines komfortablen Vorsprungs, grinste und mischte Beton nach der Formel 5-4-1.
Unsere Mannschaft ließ keinen Zweifel aufkommen, wer nun feldüberlegen war. NÖ drängte auf den ersten Treffer, der jedoch erst nach zwei vergebenen Chancen gelang. Wieder einmal war es Marco Astronautovic, der seinen Torriecher unter Beweis stellte. Die Chancen auf den Sieg oder zumindest ein Remis waren zu diesem Zeitpunkt zwar schon gesunken, aber immer noch intakt. NÖ als offensiv stärkstes Team der Liga kann jeder Mannschaft 3 Tore schießen. Gerade gegen OÖs "Csabenaccio" ist dies aber besonders schwer. Zudem hatten wir das Pech, dass bei den zwei nächsten Torchancen keiner der beiden Topstürmer zum Abschluss kam, sondern die - vor dem Tor weniger coolen - Mittelfeldspieler Parker und Petrat. So konnte Bernd Hennemann nur noch den Anschlusstreffer erzielen, ehe der Schiedsrichter die Partie abpfiff.
Wir werden das Spiel noch gründlich analysieren. Die Chancen für Petrat, einen Stammplatz im Landesteam zu erobern, stehen aber schon einmal ungünstig. Tormann Gries hat zwar nicht grob gepatzt, aber leider auch keine überragende Leistung gebracht, sodass Wehr wieder die Nummer 1 werden könnte.
Der Schmerz über das verlorene Match wurde erfreulicherweise an einem anderen Schauplatz gelindert: Kärnten wuchs über sich hinaus und besiegte die favorisierten Wiener mit 2:1. Der Länderbewerb bleibt ausgesprochen spannend, und wir wünschen den Kärntnern auch in der kommenden Partie gegen OÖ die vollen 3 Punkte, während wir die Bayern aus dem Stadion schießen und an unserer Tordifferenz arbeiten.