Umfrageergebnis anzeigen: Bankensystem einführen?
Ja 22 32,35%
Nur Kredite, keine Anlagen 7 10,29%
Nur Anlagen, keine Kredite 5 7,35%
Nein 34 50,00%
Teilnehmer: 68. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #1  
Alt 27.10.2015, 23:08
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Zitat von Bellou Beitrag anzeigen
naja ... die Realität zeigt, dass solche Zinseszinssysteme exponential ansteigen und dann crashen - wir sehen das historisch seit dem 18. Jhdt. in allen Ländern dieser Welt so ca. alle 30 bis 80 Jahren -
Bemerkung am Rande:

Schuld ist nicht der Zinseszins. Zins ist der Marktpreis für Geld und erklärt sich nach Ansicht der "Österreicher" ganz natürlich aus der Zeitpräferenz (lieber gleich etwas kaufen als warten). Zinseszins ergibt sich mathematisch aus dem Zins und ist auch nicht schädlich. Die Summe der Zinsen und die Summe der wegen Pleiten abzuschreibenden Kredite halten so ein System im Gleichgewicht.

Schuld ist einzig die Ausweitung der Geldmenge, die zu allen Zeiten (auch schon im alten Rom und davor) von den Regierenden benutzt wurde, um irgendetwas auf Kosten der Zukunft zu finanzieren (meistens Kriege, manchmal auch Sozialleistungen).

Das, was wir heute als Finanz- und Wirtschaftskrise erleben, hängt ursächlich mit Nixons Vietnamkrieg zusammen. Wir dürfen den jetzt nachträglich bezahlen, und Kreiskys Sozialleistungen dazu. Irgendwann kommt immer die Rechnung, wenn man auf Kosten der Zukunft lebt. Das Problem ist, dass das Jahrzehnte dauert, und weder die Regierenden noch die Wähler wollen so weit denken.

Daher wäre es besser, eine konstante Geldmenge zu haben, die sich nicht ausweiten lässt. Idealerweise würde sie mit dem Wirtschaftswachstum 1:1 mitwachsen, aber wenn sie wachsen kann, besteht wieder die Gefahr des Missbrauchs durch überproportionales Wachstum. Mit einer konstanten Geldmenge ginge jedoch einher, dass es nicht jedes Jahr Gehaltssteigerungen geben kann, sondern dass die Gehälter über die Jahre im Durchschnitt genau so viel sinken wie steigen müssen (bei Wachstum sogar mehr sinken als steigen). Das ist zwar im Endeffekt nicht schlimmer als Reallohneinbußen durch Geldentwertung, lässt sich aber dem Wähler anscheinend wesentlich schlechter "verkaufen".
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  #2  
Alt 28.10.2015, 05:58
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Zitat von MMM Beitrag anzeigen
Bemerkung am Rande:

Schuld ist nicht der Zinseszins. Zins ist der Marktpreis für Geld und erklärt sich nach Ansicht der "Österreicher" ganz natürlich aus der Zeitpräferenz (lieber gleich etwas kaufen als warten). Zinseszins ergibt sich mathematisch aus dem Zins und ist auch nicht schädlich. Die Summe der Zinsen und die Summe der wegen Pleiten abzuschreibenden Kredite halten so ein System im Gleichgewicht.

Schuld ist einzig die Ausweitung der Geldmenge, die zu allen Zeiten (auch schon im alten Rom und davor) von den Regierenden benutzt wurde, um irgendetwas auf Kosten der Zukunft zu finanzieren (meistens Kriege, manchmal auch Sozialleistungen).

Das, was wir heute als Finanz- und Wirtschaftskrise erleben, hängt ursächlich mit Nixons Vietnamkrieg zusammen. Wir dürfen den jetzt nachträglich bezahlen, und Kreiskys Sozialleistungen dazu. Irgendwann kommt immer die Rechnung, wenn man auf Kosten der Zukunft lebt. Das Problem ist, dass das Jahrzehnte dauert, und weder die Regierenden noch die Wähler wollen so weit denken.

Daher wäre es besser, eine konstante Geldmenge zu haben, die sich nicht ausweiten lässt. Idealerweise würde sie mit dem Wirtschaftswachstum 1:1 mitwachsen, aber wenn sie wachsen kann, besteht wieder die Gefahr des Missbrauchs durch überproportionales Wachstum. Mit einer konstanten Geldmenge ginge jedoch einher, dass es nicht jedes Jahr Gehaltssteigerungen geben kann, sondern dass die Gehälter über die Jahre im Durchschnitt genau so viel sinken wie steigen müssen (bei Wachstum sogar mehr sinken als steigen). Das ist zwar im Endeffekt nicht schlimmer als Reallohneinbußen durch Geldentwertung, lässt sich aber dem Wähler anscheinend wesentlich schlechter "verkaufen".
ich sehe das meiste so wie du, nur: ein entscheidendes Problem übersiehst: Bei jedem Kredit wird zwar die Geldmenge in der Höhe des Kredits erweitert, aber nicht in der Höhe der Zinsen. Die Zinsen müssen bei Rückzahlung also irgendeinem Marktteilnehmer weggenommen werden ohne, dass diese Geldmenge jemals erzeugt worden ist. Also muss wieder irgendwer irgendeinen Kredit aufnehmen. Das Zinseszinssystem schaukelt diesen Vorgang so lange auf, bis die Geldmengen senkrecht ansteigen ...
Daher leben wir derzeit ja quasi in einem Null-Leitzinssystem, um dies irgendwie noch im Griff zu behalten ...
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  #3  
Alt 28.10.2015, 08:19
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Zitat von Bellou Beitrag anzeigen
Zinseszinssystem schaukelt diesen Vorgang so lange auf, bis die Geldmengen senkrecht ansteigen ...
Wie gesagt: Wenn die Geldmenge nicht steigen kann (z. B. durch 100% Golddeckung), dann bleibt das System trotz Zinseszins im Gleichgewicht.
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  #4  
Alt 28.10.2015, 14:39
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Zitat von MMM Beitrag anzeigen
Wie gesagt: Wenn die Geldmenge nicht steigen kann (z. B. durch 100% Golddeckung), dann bleibt das System trotz Zinseszins im Gleichgewicht.
wäre das dann ein system, das pleiten zwingend notwendig macht, weil ja die zinsen durch ausgefallene kredite ausgeglichen werden müssen?
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  #5  
Alt 28.10.2015, 16:16
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Zitat von ChiefFred Beitrag anzeigen
wäre das dann ein system, das pleiten zwingend notwendig macht, weil ja die zinsen durch ausgefallene kredite ausgeglichen werden müssen?
Nicht zwingend. Es bleibt auch durch Umverteilung im Gleichgewicht. Wenn 50% der Marktteilnehmer Kredite aufnehmen, und jeder von denen mit den Krediten ausreichend gewinnbringend wirtschaftet, um auch die Zinsen bezahlen zu können, dann gibt es keine Pleiten. Das Geld für die Zinsen stammt dann von den anderen Marktteilnehmern, die nicht gewinnbringend wirtschaften. Ist aber ein sehr theoretisches Szenario, in der Praxis wird es Pleiten geben, und die Kreditgeber werden als Ausgleich für die Zinsen das Ausfallsrisiko tragen müssen.
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  #6  
Alt 28.10.2015, 16:30
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Zitat von MMM Beitrag anzeigen
Nicht zwingend. Es bleibt auch durch Umverteilung im Gleichgewicht. Wenn 50% der Marktteilnehmer Kredite aufnehmen, und jeder von denen mit den Krediten ausreichend gewinnbringend wirtschaftet, um auch die Zinsen bezahlen zu können, dann gibt es keine Pleiten. Das Geld für die Zinsen stammt dann von den anderen Marktteilnehmern, die nicht gewinnbringend wirtschaften. Ist aber ein sehr theoretisches Szenario, in der Praxis wird es Pleiten geben, und die Kreditgeber werden als Ausgleich für die Zinsen das Ausfallsrisiko tragen müssen.
ist schon ein interessanter ansatz, jedoch besteht dann das risiko, dass user kredite nehmen wollen, es aber kein geld für sie gibt, weil eben keiner geld zur verfügung stellt.

ich sehe hier eine große schwäche darin, dass kredite nicht von heute auf morgen beglichen werden, sondern über einen längeren zeitraum. das bedeutet natürlich auch, dass man als vermögender user, auch über einen längeren zeitraum geld zur verfügung stellen muss, und gefahr läuft, selbst nicht genug geld zu haben wenn man es selber benötigt.

also user mit 2 mio. werden vermutlich nicht ihr geld zur verfügung stellen, weil ja immer wieder ein toller spieler oder trainer auf den transfermarkt kommen kann.
und user mit über 10 mio. gibt es jetzt auch nicht wie sand am mehr.

von daher glaube ich, dass die nachfrage deutlich höher sein wird als das angebot.
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  #7  
Alt 28.10.2015, 17:10
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Juhuu,
die nächste tolle idee!!
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  #8  
Alt 28.10.2015, 21:13
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Zitat von diz83 Beitrag anzeigen
ist schon ein interessanter ansatz, jedoch besteht dann das risiko, dass user kredite nehmen wollen, es aber kein geld für sie gibt, weil eben keiner geld zur verfügung stellt.

ich sehe hier eine große schwäche darin, dass kredite nicht von heute auf morgen beglichen werden, sondern über einen längeren zeitraum. das bedeutet natürlich auch, dass man als vermögender user, auch über einen längeren zeitraum geld zur verfügung stellen muss, und gefahr läuft, selbst nicht genug geld zu haben wenn man es selber benötigt.

also user mit 2 mio. werden vermutlich nicht ihr geld zur verfügung stellen, weil ja immer wieder ein toller spieler oder trainer auf den transfermarkt kommen kann.
und user mit über 10 mio. gibt es jetzt auch nicht wie sand am mehr.

von daher glaube ich, dass die nachfrage deutlich höher sein wird als das angebot.
so mein ich das nicht. das geld sollte von der bank kommen (dbtdev) und die zinsen+retourzahlungen auch wieder dahin gehen, also aus dem spiel raus. der derzeitige überziehungsrahmen kommt ja auch nicht von mitspielern. und mir wäre kein fall bekannt, wo rapid der austria geld borgt, oder?
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  #9  
Alt 28.10.2015, 21:18
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Zitat:
Zitat von diz83 Beitrag anzeigen
ist schon ein interessanter ansatz, jedoch besteht dann das risiko, dass user kredite nehmen wollen, es aber kein geld für sie gibt, weil eben keiner geld zur verfügung stellt.

ich sehe hier eine große schwäche darin, dass kredite nicht von heute auf morgen beglichen werden, sondern über einen längeren zeitraum. das bedeutet natürlich auch, dass man als vermögender user, auch über einen längeren zeitraum geld zur verfügung stellen muss, und gefahr läuft, selbst nicht genug geld zu haben wenn man es selber benötigt.

also user mit 2 mio. werden vermutlich nicht ihr geld zur verfügung stellen, weil ja immer wieder ein toller spieler oder trainer auf den transfermarkt kommen kann.
und user mit über 10 mio. gibt es jetzt auch nicht wie sand am mehr.

von daher glaube ich, dass die nachfrage deutlich höher sein wird als das angebot.
Also ich würde sofort 50 Mio in Anleihen/Aktien oder wie auch immer das dann heißen würde investieren
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  #10  
Alt 28.10.2015, 17:13
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Nicht zwingend. Es bleibt auch durch Umverteilung im Gleichgewicht. Wenn 50% der Marktteilnehmer Kredite aufnehmen, und jeder von denen mit den Krediten ausreichend gewinnbringend wirtschaftet, um auch die Zinsen bezahlen zu können, dann gibt es keine Pleiten. Das Geld für die Zinsen stammt dann von den anderen Marktteilnehmern, die nicht gewinnbringend wirtschaften. Ist aber ein sehr theoretisches Szenario, in der Praxis wird es Pleiten geben, und die Kreditgeber werden als Ausgleich für die Zinsen das Ausfallsrisiko tragen müssen.
egal MMM, ich will dich nicht bekehren. Du bist für mich so oder so einer der wichtigsten und liebsten User bei dbdt.

Übrigens: wir hatten schon im Februar 2012 (12. Saison) zu diesem Thema unsere unterschiedlichen Meinungen auf den Punkt gebracht:
Hier der Link zu meinem Artikel "Das DbdT Geldsystem" in der Teamchefwoche vom Feb 2012 und dein damaliger Kommentar dazu.
http://teamchefwoche.bplaced.net/ind...htungen-teil-1
Ich bin noch immer der gleichen Meinung ...

edith meint: Den geilsten Beitrag zum Thema "Geldsystem" lieferte damals eindeutig NIDO_81 :
"unser Geldsystem funktioniert schon richtig. Wer sagt, daß es falsch läuft ist nur auf der falschen Seite - klingt blöd, ist es auch "
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Geändert von Bellou (28.10.2015 um 17:30 Uhr)
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