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Zitat von Spretilof
@topic deutsche unkenntnis: Also das keine ausreichenden Kenntnisse über den "Fleischkäse" vorhanden sind, dass wußte ich. Als leidgeplager Grenzgänger kann ich sogar berichten, dass die Qualität des österreichischen Heiligtums bereits nach der bayrischen Grenze rapide abnimmt. Aber die Ignoranz bezüglich österreichischem Backwerk, von einer Bevölkerung die nicht einmal ordentliche Mehrkorn-Produkte fabrizieren kann, finde ich doch etwas deplatziert. Vor allem natürlich auch im Bezug darauf, dass die Lordschaft natürlich kein Leberkäsegeschmackstörendes Backwerk verwendet für seine Leberkäs-Semmerl. In der Präsidentensuite wird der Leberkäse höchstens in die Enden des Leberkäse-Strutzens eingepackt und verzehrt. Alle anderen Zutaten würden den Geschmack und damit den Genuss nur stören.

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nun, wie du vielleicht nicht weißt, wird in ganz deutschland "fleischkäse" gegessen, wie du ihn vielleicht, wenn auch in weit schmackhafterer form, kennst, aber nur in Sachsen wird original Leberkäse gegessen. dieser wird auch landesweit unter dem namen sächsischer leberkäse vertrieben und unterscheidet sich doch ein wenig vom ganzen provinziellen abklatsch
mir obliegt nicht zu urteilen, welche spezialität die bessere ist und geheiligt wird dieses köstliche Naturprodukt wohl jenseits beider Grenzen der Einzugsgebiete bayerischer fleischverschandelnder Metzgerbetriebe; aber was ich mit Sicherheit sagen kann, die Semmel (man beachte auch hier, im Gegensatz zum Rest von Dunkeldeutschland, wird in Sachsen der korrekte Name dieses Backwerks genutzt) aus dem Ofen einer alteingesessenen sächsischen Bäckerei wird einer Kaisersemmel immer überlegen sein
ich würde sie daher einfach mal "Semmel von Gottes Gnaden" oder auch "Papstsemmel" taufen
beim strutzen allerdings musst ich googln. und bin irgendwie immer noch nicht schlauer. es ist von einem brotwecken die rede, auch von einem geflochtenem zopf (ähnlich einem Mohnzopf vielleicht). meist aber mit dem hinweis auf knoblauch (knoblauchzopf, siehe marktstände) oder maiskolben (ist damit jetzt der reine kolben gemeint, oder wird der irgendwie verarbeitet?) verbunden
vielleicht sollte abschließend der interkulturelle austausch zwischen den städten an den ufern der salzach und auen der elbe viel öfter auf kulinarische Ebene ausgetragen werden

schaden, kann es beiden nicht
