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Der Meister in Frühform

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Veröffentlicht: 06.08.2011 um 16:33 von #17
Aktualisiert: 06.08.2011 um 16:49 von #17

Der Meister in Frühform

Am Freitagabend startete die deutsche Fussballbundesliga in ihre 49. Saison. Traditionsgemäß fand das Eröffnungsspiel beim amtierenden Meister aus Dortmund statt. Zu Gast im Signal Iduna Park war der Bundesligadinosaurier, der Hamburger SV. Das Spiel war geprägt von einem überragendem Meister. Mit einem sehr überzeugendem 3:1 Sieg, stellte Dortmund gleich zu Beginn der Saison klar, dass man auch diese Saison wieder ein Wörtchen um den Meistertitel mitreden wird.


Vor dem Spiel

Die Vorzeichen der beiden Teams konnten vor dem Spiel unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite der BVB, letzte Saison souveräner Meister und ein eingespieltes Team. Auf der anderen Seite ein rundum erneuerter HSV, der nach der enttäuschenden letzten Saison noch im Findungsprozess steckt. Die Borussen gingen demnach als klarer Favorit in die Partie.


Die Aufstellungen
Jürgen Klopp schickte seine Elf im gewohnten 4-2-3-1 System aufs Feld. Santana ersetzte im Abwehrzentrum den verletzten Subotic. Linker Verteidiger war Chris Löwe. „Kloppo“ verhalf dem 22-jährigen 200.000 €-Neuzugang vom Chemnitzer FC zu seinem Bundesligadebüt. Dieser dankte es ihm mit einer ordentlichen Leistung. Im zentralen Mittelfeld zogen Sven Bender und Ilkay Gündogan ihre Kreise. Letzter spielte dabei mehr einen 8er, Bender spielte einen klassichen 6er und war gemeinsam mit Hummels für den Spielaufbau verantwortlich. Das Prunkstück der Dortmunder ist das Offensivquartett, bestehend aus dem jungen Götze im rechten Mittelfeld, Großkreutz im linken Mittelfeld, Kagawa als hängende Spitze und Lewandowski als Solospitze.

Der HSV trat mit einem ähnlichen Spielsystem an, das jedoch völlig anders interpretiert werden sollte. Die Viererabwehrkette wurde zum Vorjahr auf zwei Positionen verändert. Im Abwehrzentrum spielte Michael Mancienne, einer der zahlreichen Neuzugänge vom FC Chelsea. Den rechten Verteidiger gab Dennis Diekmeier, der jedoch auch schon gegen Ende der letzten Saison seinen Stammplatz beim HSV hatte und eine starke Vorbereitung spielte. Im zentralen Mittelfeld entschied sich Michael Oenning für die Doppelsechs Rincon-Kacar. Die Flügelzange bildeten Eljero Elia, sowie der Deutschtürke Gökhan Töre, der ebenfalls von Chelsea kam. Im Angriff spielten Guerrero und Petric, wobei sich Guerrero öfter mal zurückfallen ließ und so auf dem Papier eine ähnliche Position wie Kagawa einnahm.




Startaufstellungen der beiden Teams

Die Anfangsphase
Der HSV kam gut in die Partie und ließ den Dortmundern in den ersten 15 Minuten nur wenig Platz. Besonders Rincon und Kacar fielen durch viele Balleroberungen auf und machten so das Zentrum zu. Die gefährlichere Mannschaft war jedoch der BVB. Shinji Kagawa sorgte bereits nach 14 Minuten für die erste gute Torchance. Sein wuchtiger Schuss verfehlte das Tor jedoch knapp.

Der Meister nimmt Tempo auf

Mit zunehmender Spieldauer wurde Dortmund immer besser und nahm die Hanseaten regelrecht auseinander. Die Abwehrarbeit von Dortmund begann wie gewohnt schon ganz vorne. Das Offensivquartett war darum bemüht, früh alle Anspielstationen zuzustellen. In der Folge stockte der Spielaufbau der Gäste. Man konnte sich nur mit langen Bällen nach vorne Befreien. Alleine in der ersten Halbzeit spielte der HSV 14 (!) lange Bälle aus der Abwehr heraus. Und auf lange Bälle des Gegners reagiert Dortmund mit aggressiven Pressing, das so gut wie immer zur Balleroberung führte. Und wie seit letzter Saison bekannt ist, liegt eine der größten Stärken von Dortmund im Umschalten von Defensive auf Offensive. So entstand dann auch das 1:0. Guerrero verlor ein Laufduell tief in der Dortmunder Spielhälfte. Was folgte war ein Lehrbuchkonter. Langer Ball auf Lewandowski, der sich gegen zwei Gegenspieler behauptet und auf den mitgelaufenen Götze spielt. Der 19-jährige benötigt dann lediglich 2 Ballkontakte um ideal für den links mitgelaufenen Großkreutz aufzulegen, der völlig alleine war und keine Probleme mehr hatte, das 1:0 zu erzielen. Sowohl Töre als auch Diekmeier waren aufgerückt und sind viel zu spät zurückgelaufen. Ein Fehler der den Dortmundern so gut wie nie passiert. Die schalten nicht nur nach Ballgewinn schnell um, sondern auch nach Ballverlust. Immer wieder war zu beobachten, wie beinahe alle Feldspieler nach hinten stürmten um Angriffe der Hamburger abzufangen. So verloren sich die Entlastungsangriffe des HSV spätestens dann, wenn einer der Stürmer angespielt wurde und dann von mehreren Dortmundern umzingelt war. Beim HSV kam im Offensivspiel viel zu wenig aus der Zentrale. Rincon und Kacar rückten viel zu langsam nach und so waren die Stürmer auf verlorenen Posten.
In der 25. Minute hatte Dortmund dann die nächste Riesenchance. Wieder ging es über die rechte Seite. Der starke Piszczek flankte auf Verdacht zur Mitte, ideal in den Lauf zu Kagawa, der nicht zu stoppen war, aber nur den Pfosten traf. 4 Minuten später gelang den Dortmundern dann doch endlich das 2:0. Dieses Mal war es eine Kombianation durch die Mitte. Kagawa zu Götze, der spielt einen Doppelpass mit Lewandowski und schiebt dann seelenruhig und völlig unbedrängt zum 2:0 ein. Marke Traumtor! Langsam hat dann auch der HSV gemerkt, dass es so nicht mehr weiter geht und hat dann fast gänzlich auf eigene Spieleröffnung verzichtet und den Dortmundern komplett das Feld überlassen. Der Meister zeigte dann, wie man ein Spiel richtig von hinten aus eröffnet. Vorwiegend war es Mats Hummels, der meiner Meinung nach genauso gut bei Barcelona in der Innenverteidigung spielen könnte, der mit klugen Pässen Räume öffnete. Zur Verstärkung ließ sich auch hin und wieder Kagawa weit zurückfallen und forderte die Bälle. Der HSV kam damit überhaupt nicht zurecht. Das Loch zwischen den Stürmer Petric und Ben-Hatira (kam für den angeschlagenen Guerrero) und dem zentralen Mittelfeld war zu groß und so konnte die Mittelfeldzentrale von Dortmund schalten wie sie wollte.


Zweite Halbzeit, gleiches Spiel
Die zweite Halbzeit begann so wie die erste endete. Dortmund machte das Spiel, der HSV rannte hinterher. In der 48. Minute machte Dortmund dann bereits den Sack zu. Abermals kombinierte man sich auf der rechten Seite in den Strafraum der Rothosen. Wieder war es Götze (übrigens dank 2 Asissts und 1 Tor zum Man of the Match gewählt) der alle narrte und für Großkreutz auflegte, der im zweiten Versuch Drobny bezwingt. 3:0 Dortmund.
Als alles mit einem Schützenfest für Dortmund rechnete, kam plötzlich der HSV immer besser ins Spiel. Mitverantwortlich für die Leistungssteigerung war unter anderem auch die Einwechslung von Jansen, der zur Pause für den enttäuschenden Elia kam. Der HSV zeigt nun, wie man Dortmund noch am ehesten zusetzen kann. Und zwar mit konsequentem Flügelspiel. Alle guten Torchancen für Hamburg entstanden über die Flügel. In der 52. Minute wurde dann ein Jansen-Tor zu Unrecht aberkannt. 3 Minuten später kam Petric nach Flanke von Jansen zu einer Chance. Recht viel mehr war vom HSV dann aber nicht mehr zu sehen. Der BVB erkannte das Hamburg besser wurde und konzentrierte sich mehr darum, das Ergebnis zu halten, was aber nicht ausschloss, weiterhin Chancen herauszuspielen. Gegen Ende des Spiels gab sich Dortmund dann mit dem Ergebnis zufrieden, während der HSV seine beste Phase des Spiels hatte und in der 79. Minute nach einer Ecke noch ein Ehrentor erzilete. Wieder war Jansen mittendrin, sein Kofpball wurde auf der Linie abgewehrt, Tesche setzte nach und verkürzte auf 3:1. Gleich danach kam der nächste Angriff vom HSV. Gökhan Töre zog mit einem Tempodribbling von rechts in die Mitte und legte für Jansen auf, der jedoch an Weidenfeller scheiterte. Das war dann allerdings die letzte nennenswerte Offensivaktion im Spiel.



Fazit
Das Auftaktspiel zeigte klar und deutlich die Stärken und Schwächen der beiden Teams auf. Am Ende gewann Dortmund, weil man als Team – wie Jürgen Klopp sagen würde – besser geschoben und gestochen hat. Der HSV zeigte Mängel im Spielaufbau. Einziger Lichtblick waren Jansen und Töre, die in der zweiten Hälfte zeigten, was sie drauf haben. Auch Aogo war offensiv sehr aktiv, allerdings sind 2 der 3 Tore über seine Seite gefallen. Die Abwehr des HSV verschob oftmals zu langsam. Dies wurde besonders beim 1:0 deutlich. Allerdings darf man mit dem HSV nicht zu streng sein. Man muss immer berücksichtigen gegen wen die Hanseaten untergegangen sind.
Dortmund präsentierte sich in eine unglaublichen Frühform und stellt mit dieser Leistung klare Ansprüche auf den Meistertitel. Für die Konkurrenten wird es schwierig gegen den BVB, der nur ganz wenige Schwächen zeigte und vielleicht sogar noch stärker als letzte Saison ist.



Aufstellungen zu Spielende
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Kommentare 3

Kommentare

  1. Alter Kommentar
    Benutzerbild von FunnyAstronaut
    Schön geschrieben. Daumen hoch. Weiter so. Freu mich schon auf weitere Blogeinträge von dir.
    Hoffentlich nehmen sich andere User daran ein Beispiel und schreiben auch einen eigenen Blog.
    Veröffentlicht: 06.08.2011 um 22:36 von FunnyAstronaut FunnyAstronaut ist offline
  2. Alter Kommentar
    Benutzerbild von henkman
    Toller Blog von der Raute. Vielleicht trägst auch mal was in meiner IG Dortmund ein. Würde mich auch über Gastbeiträge freuen.

    Ansonsten stimme ich dir zu, der Meister ist in toller Form, was er ja auch in der Vorbereitung im Liga-Total-Cup schon eindrucksvoll zeigte.

    Weiter so!!! Freue mich schon auf deine nächsten Beiträge!
    Veröffentlicht: 07.08.2011 um 09:38 von henkman henkman ist offline
  3. Alter Kommentar
    Benutzerbild von Don Amor
    cooler beitrag

    wieter so.....


    lg
    Veröffentlicht: 08.08.2011 um 23:15 von Don Amor Don Amor ist offline
 


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