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Von Glücksspielen und Fußballmanagern

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Veröffentlicht: 18.01.2010 um 09:22 von Dean

Nun reihe ich mich in die Riege der Blogger ein.

Dass, zum Glück nicht mehr aktuelle, Thema Signaturen & Co.KG, läßt mich irgendwie doch nicht so ganz los.
Da ich mich ebenfalls nicht weiter in der Lage sah persönliches wie Depp, Lügner o.ä. länger so zu akzeptieren, mich dann aber bei meinen Verteidigungen, die ohne Frage übertrieben waren, plötzlich in der Rolle des Täters fand setzte den ganzen eher eine Narrenkappe als eine Krone auf.
Nun gut, nach wie vor bin ich der Meinung Poker, speziell Texas Hold em, ist kein Glücksspiel.
Deshalb versuche ich hier entsprechende Erklärungen abzugeben und hoffe darauf, dass meine aktivierte Ignorierfunktion so weit funktioniert, dass Community Mitglieder welche auf Provokationen und Beleidigungen aus sind, hier nicht die Möglichkeit zu haben Ihre Ziele zu verfolgen.

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Nach allen Verboten und Hiobsbotschaften gibt es nun endlich mal etwas Positives aus der deutschen Juristerei zu melden:

In der aktuellen Ausgabe 02/2009 des Juristenmagazins Medien & Recht beschreiben RA Dr. Wulf Hambach, Dr. Michael Hettich und Dipl.-Jur. Univ. Tobias Kruis LL.M. die Ergebnisse und Konsequenzen eines Feldversuchs, der ein für alle mal klären sollte, ob Texas Holdem ein Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel sei.

Die Ergebnisse bieten für uns Pokerkenner natürlich wenig Neues ganz im Gegensatz zu den Gerichten. Denn natürlich kam bei dem Feldversuch heraus, dass Poker wenig mit Glück zu tun hat. Das Landesgericht Karlsruhe reagierte in Folge dessen auch sofort und erkannte Poker als Geschicklichkeitsspiel an.

Der Versuch wurde durchgeführt, um die Aktualität zu wahren, wurde Poker doch 1906 in Deutschland als Glücksspiel definiert. Damals spielte man aber ausschließlich Draw Poker, und nicht wie heute hauptsächlich Texas Holdem, welches wesentlich prominentere Strategiekomponenten enthält.

Unter der Aufsicht der TÜV Rheinland Secure IT wurde dann besagter Versuch durchgeführt. Das Ziel war es, das Geschick beim Pokerspiel zu beweisen. Es wurde No Limit und Limit Holdem mit je sechs Spielern am Tisch und einem Startstack von 2.000 Chips für jeden Spieler gespielt. Die Buy-Ins lagen zwischen 20 und 40 Chips. Die Deep Stack Tische waren mit 200er Buy-Ins belegt. Die erste Auszahlung kam nach 300 Händen und nach jedem Re-Buy wurde eine Stunde Pause gemacht. Ein völlig normales Texas Holdem Turnier also.

Damit der Geschicklichkeitsfaktor von Holdem durch die Studie herausgearbeitet werden konnte, traten Profi Spieler gegen absolute Anfänger an. Dadurch sollte sich zeigen, dass Übung in Regeln, Strategie und im Bluffen den Profis einen Vorteil im Spiel geben sollte, der es den Anfängern nicht ermöglicht, durch pures Glück zu gewinnen.

Das Ergebnis war erwartungsgemäß eindeutig: Spieler, die über entsprechende Kenntnisse verfügten, schnitten signifikant besser ab, als Anfänger. Damit haben die Juristen es geschafft, nach vielen Jahren zu beweisen, was der Rest der Welt schon lange wusste: Texas Holdem Poker ist kein Glücksspiel. Damit reiht sich Texas Holdem in die Riege der Mischformen aus Geschicklichkeits- und Glücksspiel, wie zum Beispiel Skat, ein, die in Deutschland als legal gelten und nicht dem deutschen Glücksspielvertrag unterliegen.

Nun bleibt nur zu hoffen, dass die Entscheidung des Landesgerichts Karlsruhe kein Einzelfall bleibt, sondern sich die Entscheidung schnell in der deutschen Juristenlandschaft verbreiten wird. Der deutsche Poker hat endlich Freunde in den Reihen der Juristen gefunden. Hoffen wir das Beste."
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In einem anderen Thread eines anderen Forums steht eine Aussage die ich als Definition eines Glücksspiel´s für nahezu perfekt halte:

Sinngemäß:"Wenn ich mit Absicht verlieren kann, ist dies kein Glücksspiel."

Und bei Poker kann ich durchaus mit Abischt verlieren. Aber versucht dies mal beim Lotto, Roulette oder beim Würfeln.

Dazu ein Zitat von [URL="http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Keiner"]Dr. Michael Keiner[/URL]:
"Poker ist ein Strategiespiel mit Glückskomponente. Mindestens 70% sind Können, Erfahrung und Geschick."

Auf den namen Dr.Michael Keiner gedrückt gelangt man zu Wikipedia, eine ausführliche Personenbeschreibung des praktizierenden Arztes ist dort zu finden.

Sobald ich neue Artikel finde werde ich diese ebenfalls in dieser Reihe bringen um Vorurteilen und Unwahrheiten weiterhin konsequent auf einer sozial verträglichen Ebene zu begegnen.

Beste Grüße
Thorsten
Kategorie: Kategorielos
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Kommentare 5

Kommentare

  1. Alter Kommentar
    Benutzerbild von ChiefFred
    ich denke, es ging bei der auseinandersetzung nicht darum, ob poker ein glücksspiel ist, sondern dass man um echtes geld spielt... ich glaube, der begriff glücksspiel ist da einfach nur falsch verwendet worden. würde man nur um die ehre spielen oder um gummibärli, hätte es keine so starken proteste gegeben, schätz ich mal.
    Veröffentlicht: 18.01.2010 um 11:54 von ChiefFred ChiefFred ist offline
  2. Alter Kommentar
    Völlig richtig Chief. Grundsätzlich ging es um etwas anderes. Auch ich hatte das "Eigentliche" aus den Augen verloren gehabt.
    Mit diesem Beitrag möchte ich dennoch Stellung zum späteren Verlauf beziehen. In einem angemessenen Rahmen natürlich.
    Angemerkt sei noch dass ich mich über viele weitere Kommentare freuen würde, zumindest überflogen worden scheint er ja schon einige male zu sein.
    Veröffentlicht: 18.01.2010 um 13:08 von Dean Dean ist offline
  3. Alter Kommentar
    Ich spiele auch hobbymäßig Poker. Privat und um eher kleinere Beträge.

    Meiner Meinung spielen sowohl Glück als auch Können eine große Rolle! Hier ein Verhältnis aufzustellen ist schwer, aber es ist definitiv beides wichtig. Wenn das nötige Glück fehlt, bringt einem das ganze Können nichts und umgekehrt kann man auch als totaler Anfänger mit Glück gegen einen erfahrenen Spieler gewinnen.

    Genau das macht meiner Meinung nach sogar den Reiz des Spiels aus. :-)
    Veröffentlicht: 21.01.2010 um 18:51 von Anti_Violett Anti_Violett ist offline
  4. Alter Kommentar
    Benutzerbild von Coppelius
    Zitat:
    Sinngemäß:"Wenn ich mit Absicht verlieren kann, ist dies kein Glücksspiel."
    Also diese Aussage ist zweifelhaft, bezogen auf die von dir angesprochenen Beispiele:

    @Roulette: Setze einfach auf alle 36 Zahlen und die 0. Dann wirst du unter Garantie verlieren. Nämlich genau 1/37 deines Einsatzes.
    Ist Roulette aus diesem Grund KEIN Glücksspiel???

    @Lotto: auch hier kann man prinzipiell mit Absicht verlieren, auch wenn es praktisch schwer durchzuführen ist. Setze einfach auf alle möglichen ca. 14 Mio Kombinationen. Dann erhältst du garantiert weniger als deinen Einsatz als Gewinn.

    @Würfeln: da weiß ich jetzt nicht, welches Würfeln du meinst.
    Veröffentlicht: 15.02.2010 um 13:06 von Coppelius Coppelius ist offline
  5. Alter Kommentar
    Interessant, somit ist bewiesen dass Fußball, Tennis und auch Schach ebenso keine Glücksspiele sind, völlig richtig.

    Dennoch solle jedes Spiel auf Gewinnoptimierung ausgerichtet sein, nun bei Roulette oder Lotto mehr einzusetzten als man rausholen kann ist unlogisch und befremdend.
    Es wäre als würdest du beim Pokern einen Einsatz von 50$ bringen und könntest 10$ gewinnen.
    Dies ist aber in den entsprechenden Beispielen nicht gemeint damit. Kannst du beim Lotto, Roulette, Tennis oder Würfeln (egal welches) garantiert gewinnen?

    Wenn ich noch soviel übe und trainiere, einen Federer werde ich nicht schlagen können. Genauso ist es bei einem Kasparow und einem Phil Helmuth (erfolgreichster Profi Pokerspieler).
    Sicherlich ist mene Chance größer gegen einen Hellmuth zu gewinnen als gegen Federer. Aber nur in einem Spiel. Mache ich Zehn spiele, werde ich garantiert mehr verlieren als gewinnen.

    Dazu zitiere ich abschließend noch einmal:

    [QUOTE= Zitat aus Beitrag]
    Dazu ein Zitat von [URL="http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Keiner"]Dr. Michael Keiner[/URL]:
    "Poker ist ein Strategiespiel mit Glückskomponente. Mindestens 70% sind Können, Erfahrung und Geschick."[/QUOTE]
    Veröffentlicht: 21.02.2010 um 08:46 von Dean Dean ist offline
 


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